Vielleicht hast du dich schon öfter gefragt: Wie finanziere ich mein Studium in Österreich? Vielleicht auch nicht. So oder so, dieser Artikel wird dir die Basics zeigen, die du zum Thema Studienfinanzierung wissen solltest.
Mit diesen Studienfinanzierungsmöglichkeiten kommst du gut durch die Studentenzeit
a) Such dir einen Nebenjob
Bürojobs, Kellner*in und Kassier*in… die drei häufigsten Jobs die Student*innen neben ihrem Studium angehen. Du willst bei der nordischen Ski-WM dabei sein? Oder zu Fasching Luftballontiere für Kinder basteln? Kein Problem. Das Angebot an Studentenjobs ist vielfältig und weitreichend. Glaubt mir, die Beispiele stammen aus eigener Erfahrung. Laut einer Studie haben 51,5% der Studierenden während des Semesters einen Nebenjob. Ein paar Stunden die Woche eignen sich perfekt, um ein wenig Geld nebenbei zu verdienen und gleichzeitig auch Praxiserfahrung für seinen Lebenslauf zu sammeln. Die ÖH Jobbörse bietet einen super Service, wo aktuelle Jobs in verschiedenen Bereichen täglich gepostet werden.
Achtung: Die jährliche Zuverdienstgrenze bei Studenten beträgt € 10.000. Wenn man also mehr als € 10.000 pro Jahr verdient und beispielsweise Studienbeihilfe bezieht, muss man für den darüber liegenden Anteil die Studienbeihilfe zurückzahlen. Mehr dazu unter: www.stipendium.at.
Weiters ist auch die Lohnsteuer zu beachten: Alles unter € 11.000 pro Jahr ist steuerfrei, darüber fällt die Steuer an. Andere Regeln gelten für internationale Studenten.
Tipp 1
Nutzt die Gelegenheiten, die eure Uni anbietet! Viele Universitäten haben ein selbständiges Karriereportal, wo Jobs sowohl in- als auch außerhalb der Uni zu finden sind. Und aufpassen, dass die Arbeitszeit mit dem Studium selbst vereinbar ist.
Tipp 2
Auch Initiativbewerbungen (also Unternehmer von sich aus anschreiben, ohne ausgeschriebene Stelle) können zu einem Nebenjob verhelfen, wenn man einen Job in einem bestimmten Bereich will.
Alles zum Thema Studenten-Nebenjob findet ihr auch hier.
b) Stipendien
Auch Stipendien bieten sich als Möglichkeit an, sein Studium zumindest teilweise zu finanzieren. Generell kann man zwischen vier Arten von Stipendien unterscheiden:
- Leistungs- und Förderungsstipendien: für besonders begabte Studenten
- Staatliche Stipendien: Beispielsweise Studienbeihilfe, diese ist abhängig von dem Einkommen der Eltern. Voraussetzung ist die österreichische Staatsbürgerschaft (oder dieser gleichgestellt). Für weiteres siehe www.stipendium.at. Selbsterhalterstipendium: Für jene, die schon vor dem Studium mindestens vier Jahre gearbeitet haben.
- Studienabschlussstipendium: zur Finanzierung in der Endphase eines Studiums
- Private Stipendien: von Firmen privat ausgezahlt
Mein Tipp: Du bist auf der Suche nach einem Stipendium?
Schau dich am besten gleich um und bewerbe dich, man weiß ja nie! Als erste Anlaufstelle ist www.grants.at perfekt!
Lies dir dazu doch auch gleich den Artikel zum Thema Studienbeihilfe durch.
c) Studienkredit
Ebenso besteht die Möglichkeit eines Studienkredits bei (d)einer Bank. Wichtig ist, hier einen guten Deal zu recherchieren und nicht einfach das erstbeste Angebot zu nehmen. Studienkredite haben meist geringere Zinssätze als herkömmliche Kredite und werden monatlich ausgezahlt.
d) ÖH-Sozialfonds
Für Notlagen gibt es den Sozialfonds von der Österreichischen Hochschülerschaft, wo jeder Student durch Zahlung des Studienbeitrags Pflichtmitglied ist. Dieser Sozialfonds kann bezogen werden, wenn man nicht bei den Eltern wohnt, keine Studienbeihilfe bezieht und einen ausreichenden Studienerfolg nachweist.
Apropos Studienerfolg: Damit deine Prüfungen von Anfang an gut gelingen, haben wir dir wertvolle Lerntipps zur Prüfungsvorbereitung zusammengestellt.
Meine persönlichen Tipps und Tricks
Persönlich finanziere ich mir mein Studium durch diverse und abwechslungsreiche Nebenjobs mit der Unterstützung meiner Eltern. Derzeit gebe ich (coronabedingt online) Nachhilfestunden in Englisch neben meinem Studium. Kleiner Tipp: Für Nachhilfe- sowie Babysittingjobs wird man meistens nach einer kurzen Suche auf Google fündig. Während den Sommermonaten arbeite ich regelmäßig als Kellnerin, wie die meisten Studenten (das Trinkgeld ist echt gut!) und suche mir oft Gelegenheitsjobs, wo ich nicht an eine festgesetzte, regelmäßige Arbeitszeit gebunden bin.
Was ich jedem nur ans Herzen legen kann, ist sich das Geld monatlich oder wöchentlich einzuteilen und dann auch wirklich aufzuschreiben, wie viel man ausgegeben hat. Oft ist einem gar nicht bewusst, wie viel man wirklich (teilweise unnötig) ausgibt – das Aufschreiben hilft hier, einen Überblick zu behalten.
Wohnen
Exorbitante Mietpreise sind am Wohnungsmarkt nicht selten. Daher sind Studentenheime oft die perfekte Option. Natürlich empfehlenswert sind die Studentenheime von home4students. Ich habe bereits im home4students Höttinger Au gewohnt und wohne derzeit im home4students Technikerstraβe (beide in Innsbruck).
In beiden Heimen habe ich tolle neue Leute kennengelernt, sei es aus Österreich, Brasilien oder Irland. Und das ist es auch, was mich davon abhält in eine WG zu ziehen. Zum einen hat man in einem Studentenheim den Vorteil, nicht selbst Wasser, Heizung und WLAN zahlen und organisieren zu müssen, zum anderen ist man von einem immer wechselndem Umfeld umgeben, das sich wie eine bunte Familie anfühlt.
Transport
Für Student*innen gibt es meistens Vergünstigungen wie das Semesterticket in Innsbruck. Für längere Strecken nach Hause zahlt sich die Jugendvorteilskarte der ÖBB auf jeden Fall aus. Auch Mitfahrgelegenheiten (wie auf www.blablacar.com) benützte ich sehr gerne, vor allem wenn mal irgendwo kein Zug hinkommt.
Studienliteratur
Bücher können teuer sein, vor allem in Studiengängen wie Jus oder Medizin. Sucht online eine second-hand Variante eueres Buches und erspart euch dadurch im Laufe des Studiums ein kleines Vermögen! Bücherbörsen gibt es in vielen Fakultäten – z.B. in der Uni Innsbruck bietet die Fachschaft Jus genau einen solchen Service an. Bücher, die man nicht mehr benötigt, kann man hier auch gut selbst weiterverkaufen! Ich zum Beispiel kaufe meine Bücher oft selbst von der Fachschaft Jus und gelegentlich online auf www.willhaben.at.
Ich hoffe, dass euch dieser Artikel die ein oder andere ausstehende Frage zum Thema Studienfinanzierung beantworten hat können und wünsche euch viel Spaβ im Studium!
PS: Dich beschäftigen vor dem Start in's Studentenleben noch weitere Fragen? Abseits vom Finanziellen hat eine andere Bewohnerin euch noch 10 hilfreiche Tipps für den Studienbeginn zusammengestellt – damit von Anfang an alles rundläuft.